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Entwicklung in vorgeschichtlicher Zeit

Historische Quellen weisen darauf hin, dass die Ahnen der Lusitanos primitive Verwandten der Sorraias (Urpferde Portugals) waren, die schon vor etwa 25.000 Jahren auf der iberischen Halbinsel lebten. Es gibt sogar 20.000 Jahre alte Felszeichnungen, die Pferde abbilden - als Porträt, aber auch im Zusammenhang mit der menschlichen Kultur.

Oft wird vermutet, dass die iberischen Pferde von Berber-Pferden abstammen. Es gibt aber auch Hinweise dafür, dass iberische Pferde während der letzten Eiszeit (Weichsel-Eiszeit, vor 12.000 Jahren) das damals trockene Mittelmeer überquert und auf der afrikanischen Seite die Rasse der Berber-Pferde gegründet haben. Es kann aber angenommen werden, dass auf jeden Fall genetischer Austausch zwischen nord-afrikanischen und iberischen Pferden stattgefunden hat.

Nach der letzten Eiszeit, als das Mittelmeer wieder mit Wasser gefüllt war, blieben die Sorraias tausende Jahre isoliert im heutigen Algarve-Alentejo und Andalusien-Gebiet. Historiker meinen, dass etwa 4000 v.Chr. lokale Völker diese Pferde schon für den Krieg nutzten und auf diese Art und Weise ein Fundament für die später berühmt gewordenen Reiter und Pferde der iberischen Halbinsel gründeten.


Lusitanos in keltischer und römischer Zeit

Um 3000 v.Chr. fielen iberische Truppen in die später nach ihnen benannten Halbinsel ein. Ihnen folgten Kelten und Phönizier, die Pferde von und zum Mittleren Osten brachten und damit die Basis der heutigen iberischen Pferde formten. Die Kelten integrierten sich genauso wie die Iberier vor ihnen und beschäftigten sich intensiv mit dem Züchten und Reiten von Pferden, die schon bald in ganz Europa bekannt wurden - wie auch ihre Reiter. Bekannte Griechen wie Homer und Xenophon nannten und rühmten sie. Xenophon, der als Gründer der klassischen Reitkunst betrachtet wird, lobte die Geschickligkeit der iberischen Reiter und Pferde. Sie zeigten in vielen Kriegen ihr Können: Chargen von einzelnen Reitern, die ihre Pferde wie die Stierkämpfer heute schnell drehen ließen, Pirouettieren, Anhalten und Zurückziehen, gefolgt von einem neuen Angriff. Diese Art von Kriegsführung war nur mit schnellen und sehr gelenkigen Pferden möglich.

Auch die Römer griffen für ihre Kavallerie auf die iberische Art von Kriegsführung zurück. Nachdem sie die iberische Halbinsel besetzt hatten, benutzten sie viele iberische Pferde für die Zucht von Kavalleriepferden.

Die Keltiberer, wie die iberischen Völker in dieser Epoche genannt werden, zogen an der atlantischen Küste entlang gen Norden und ließen sich in Großbritannien sowie Irland nieder. Hier gründeten ihre Pferde viele Pony- und Pferderassen wie das Highland-Pony, Connemara, Exmoor, Fell und Dales.


Die Maurenzeit

Nach dem Sturz des römischen Reichs besetzten die Mauren die iberische Halbinsel von 711 bis zum 15. Jahrhundert. Sie brachten ihre Berber-Pferde mit, und werden dieses Blut mit dem der iberischen Pferden vermischt haben. Da sie die Pferde über See transportieren mussten, und schon viele Pferde auf der iberische Halbinsel vorhanden waren, wird der Einfluss des Berber-Blutes wahrscheinlich nicht sehr groß gewesen sein. Außerdem wird angenommen, dass die Sorraias, die während der letzten Eiszeit nach Afrika gezogen waren, ein wichtiger Grundstein für die Berber-Rasse gewesen sind. Daher könnte man eher von einer Wiedereinführung von iberischem Blut sprechen.


Lusitanos als Grundstein anderer (amerikanischer und barocker) Rassen

Nachdem die Maurer vertrieben waren, wurden am Anfang des 16. Jahrhunderts iberische Pferde über See nach Amerika gebracht, um dort die Conquistadores bei den Eroberungen zu unterstützen. Diese Pferde gründeten auch alle amerikanische Pferderassen: Pferde waren in ganz Amerika schon vor tausenden Jahren ausgestorben.

Im 17. Jahrhundert wurden die iberischen Pferde für die Gründung von vielen barocken Pferderassen benutzt, Pferde, die jetzt in den klassischen Reitschulen in Frankreich, Österreich, Dänemark, Deutschland und Belgien benutzt werden. Hieraus entstanden Lipizzaner, Kladruber und Knabstrupper. Auch andere moderne Warmblut-Pferderassen haben iberische Ahnen - wie etwa der Fredericksborger, Cleveland Bay und Oldenburger.
Der niederländische Friese, der auch zu den Barockpferden gehört, führt ebenfalls viel iberisches Blut und verdankt diesem seine Show-Gänge und Ausstrahlung.


Zusammenfassung

Diese lange Geschichte einer Rasse, die sich über Jahrhunderte kaum geändert hat, zeigt, wie lange bestimmte Merkmale schon gezüchtet werden: Merkmale, die sowohl für ein Kriegs- als für ein Stierkampf- oder Hohe Schule-Pferd wichtig sind. Das Resultat sind tapfere Pferde, die sich kaum von der Arbeit unter dem Reiter ablenken lassen, und Spaß bei der Arbeit behalten.

entnommen aus der Homepage von Quinta de Betula
http://www.homepages.hetnet.nl/~lusitanos/index_de.html


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